Tillich: Sachsen wird auch bei zweiter automobiler Revolution vorn dabei sein

Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat heute die Verbundinitiative Automobilzulieferer Sachsen (AMZ) anlässlich deren zehnjährigen Jubiläums als wichtige Institution zur Förderung von Produkt- und Technologieentwicklungen gewürdigt. In der Initiative, die bisher mehr als 260 Projekte vorangetrieben hat, sind heute mehr als 1000 Unternehmen vernetzt.
„Wir stehen vor einer zweiten automobilen Revolution. Vor gut 100 Jahren – bei der ersten automobilen Revolution – war Sachsen vorn dabei. An diese Zeiten wollen wir anknüpfen“, so Tillich. Die Herausforderungen seien genauso groß wie damals. Individuelle Mobilität werde mit Sicherheit weiter uneingeschränkt gefragt sein, im Gegensatz zur Mobilität des 20. Jahrhunderts jedoch eine ressourcenschonende, CO2-arme Mobilität.
Die Ausgangssituation für den Standort Sachsen sei heute wie vor 100 Jahren sehr gut, so der Ministerpräsident. Neben den drei großen Automobilherstellern, die hier produzieren und forschen, verfügt der Freistaat über ein eng gespanntes Netzwerk von Zulieferern, Universitäten und Forschungsinstituten.
Nach temporären konjunkturfördernden Maßnahmen wie der Abwrackprämie oder der Kurzarbeit sieht Tillich die unterstützende Rolle des Staates vor allem in exzellenter Bildung und Ausbildung und in der Unterstützung von Forschung und Entwicklung.

„Mit unserem Schulsystem haben wir deutschlandweit die Nase vorn – das hilft den Jugendlichen bei ihrer persönlichen Karriereplanung und den Unternehmen, damit sie exzellent ausgebildete Arbeitnehmer finden. In Zukunft wollen wir mehr Wert darauf legen, Schule und Wirtschaft noch früher zu verschränken und auf das spätere Berufsleben bezogenen Unterricht anzubieten. Das gleiche Bild ergibt sich bei den Universitäten und Hochschulen. Sachsen ist weiter die Ingenieursschmiede Nr. 1 in der Bundesrepublik. Damit das so bleibt, wollen wir gemeinsam mit den Unternehmen das Ingenieursstudium weiter verbessern“, erklärte Tillich, der die Universitäten in diesem Zusammenhang aufforderte, ihre Inhalte stärker an den neuen Bedürfnissen der Unternehmen auszurichten und etwa interdisziplinäres, praxisnahes Knowhow noch mehr zu fördern.
Tillich forderte zugleich eine Neuausrichtung der staatlichen Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE). Mit dem bisherigen System würden zum einen bestimmte Bereiche besonders stark gefördert, andere weniger. Zum anderen habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Konzerne überproportional viel FuE-Förderung bekommen, kleine Mittelständler hingegen weniger, da letzteren oft Kapazitäten zum Schreiben von Förderanträgen fehlten.
Eine gute Ergänzung zur bisherigen Forschungsförderung sei deshalb die steuerliche Förderung von FuE, da sie weder technologiegebunden sei, noch gewisse Unternehmen bevorzuge. Diese Möglichkeit sei durch den neuen Berliner Koalitionsvertrag eröffnet.

Quelle: Pressemitteilung der Sächsischen Staatskanzlei

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