Serbske Nowiny muss unabhängiges Sprachrohr der zweisprachigen Lausitz bleiben

„Die Serbske Nowiny soll offenbar zu einer Vereinszeitung gemacht und zur Hofberichterstattung gezwungen werden“, kritisiert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Stefan Brangs, die Äußerungen führender Vertreter der Sorbischen Stiftung und der Domowina e.V. in den vergangenen Wochen. Bei seinem heutigen Redaktionsbesuch in Bautzen habe er den Eindruck gewonnen, dass die von der Domowina angestrebte neue Gesellschafterkonstruktion für die Domowina Verlags GmbH mit Blick auf die sorbischen Printmedien den Interessen einer unabhängigen und uneingeschränkten Berichterstattung entgegensteht. „Die Serbske Nowiny und ihr Chefredakteur Benedikt Dyrlich haben sich in den vergangenen Jahren, durch eine offene Berichterstattung im Interesse der sorbischsprachigen Bevölkerung und einer hohen Transparenz legitimiert. Das dabei auch kritische Worte beispielsweise über Entscheidungsträger in der sorbischen Stiftung und Domowina gefallen sind, ist Teil der Pressefreiheit und sogar Aufgabe der Presse“, so der Landespolitiker. In jedem Fall sei die Zeitung aber ihrer Rolle als eigenständiges Sprachrohr des sorbischen Volkes gerecht geworden. „Es bleibt zu fragen, ob die geplante Übernahme der Abendzeitung durch die politische Vertreterin der Sorben nicht eigentlich eine ganz andere Ursache hat“, so Brangs.
Er werde, sagte der Abgeordnete, unverzüglich das Gespräch mit Wissenschaftsministerin Ludwig suchen und darauf drängen, die Strukturen im Fördersystem der sorbischen Stiftung und der Domowina auch mit Blick auf familiäre und berufliche Verwebungen und die Abhängigkeiten von Mitgliedern des Bundesvorstandes zu hinterfragen. Darüber hinaus sprach sich Brangs für die weitere Förderung der sorbischen Kultur und Sprache auf dem bisherigen finanziellen Niveau aus. „ Es ist wichtig, dass wir zügig zu neuen vertraglichen Grundlagen der Förderung durch den Freistaat Sachsen, dem Land Brandenburg und der Bundesregeierung kommen.“

Quelle: Pressemitteilung der SPD-Fraktion Sachsen

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