„Stiftung für das Sorbische Volk“ heißt eine Stiftung die eigens zur Förderung der sorbischen Sprache und Kultur eingerichtet wurde. Die aktuelle Zuwendungssumme der Stiftung von Bund, Land Brandenburg und Freistaat Sachsen für das Jahr 2010 beträgt insgesamt 16.8 Millionen Euro. Dies ist wahrlich nicht viel für die breite Palette an förderungswürdigen Projekten. Letztes Jahr wurde von der Stiftung ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Effizienz der eingesetzten Mittel überprüfen sollte. Das Gutachten hatte in der Lausitzer Bevölkerung eine große Verunsicherung hervorgerufen. Interpretationen des Gutachtens brachten seltsame Blüten zum Vorschein. Im Raum stand zum Beispiel, dass das Sorbische National-Ensemble doch bitte Sorbisch Sprachige Stücke mit rein sorbischen Schauspielern spielen solle. Dabei ist gerade das Sorbische National-Ensemble ein sehr essentieller Teil um auch gerade den deutschsprachigem Zuhörer die Sorbische Kultur näher bringen soll, bisher auch brachte und dies auch hoffentlich auch in Zukunft noch schafft. Doch auf das Sorbische National-Ensemble kommen gewaltige Kürzungen zu. Der Stiftungsrat der Stiftung wird am 25. März über die von der Domowina verabschiedete Beschlussvorlage beraten. Gegen die, bisher bekannten geplanten Einsparrungen startete gestern ein Protestmarsch in Bautzen. Jörg war vor Ort und dokumentierte das geschehen.
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(Fotograph: Jörg)
[bildset|72157623646409904|Fotos von der Demonstration gegen Kulturabbau am 18 März 2010 in Bautzen]
https://www.deutsche-orchestervereinigung.online.de/petition/petition.php
schrecklich das an allen Ecken gespart wird
jetzt das SNE und dann ?
NAund? Taja, es wird halt überallgespart, auch bei den sorben
@Anonymous, wenn du wüsstest was dort alles auf die Beine gestellt wird!
@Anonymous: Das SNE ist einzigartig und außerhalb der Lausitz der bedeutendste Botschafter unserer zweisprachigen Region.
Hätte ich von der Demo gewusst wär ich auch gekommen 🙁
hier ist mal der Verteilungsschlüssel:
https://stiftung.sorben.com/wobsah_de_84.htm
Stiftungsverwaltung – 11%
ergo mehr als 1.6 mio ?
Ähm, das Sommertheater findet aber statt ?
Letztendlich kann die Stiftung nix dafür das sie so wenig Geld hat… das sollte man nicht ausblenden
das SNE war der einzige Grund für mich mal nach BZ zu kommen …
Es ist doch noch rein gar nichts Entschieden, soweit ich weiß… also ruhig Blut
Erik: Bauten -> Bautzen 🙂
@Doug wir haben es überall publik gemacht, dass die Demo stattfindet.Die besten Infos findest du über Facebook.
@ anonymouse: eine Stiftung ist nicht nur dafür da, Geld zu verteilen, sondern auch es zu besorgen um die Interessen, die damit verbunden sind zu finanzieren. schade, dass die 1,6 Mille (wie oben erwähnt) nicht für kreativere Köpfe ausgegeben werden. Sie kann sehr wohl was dafür, dass sie so wenig Geld hat.
@stvo wohl wahr!
Bald ist ja Ostern, da schaut ja ganz Deutschland in die Lausitz. Die Chance sollte man nicht ungenutzt lassen auf, dass Problem aufmerksam zu machen .
was wir brauchen, ist keine aufgeblasene stiftung, die in keiner beziehung durch das volk, welches sie angeblich vertritt, legitimiert ist. es ist an der zeit, die verteilung der gelder in die haende einer demokratisch gewaehlten sorbischen volksvertretung (und somit in sorbische haende) zu legen.
https://don-julio.blogspot.com/2010/03/mehr-demokratie-wagen.html
@julian
Naja den zusatz „und somit in sorbische haende“ würde ich weglassen.
Fraglich ist nur wer soll denn wählen? Die „betreffenden“ Wahlkreise? Alle die die Serbske Nowiny abbonieren ?
Was hat Eigentlich das Gutachten dazugesagt, das die Stiftungsverwaltung – 11% beträgt?
Ich kann mir nicht vorstellen das das so schwer ist irgendwo 900000Euro auzutreiben, bei der Wirtschaftskraft. Mal bei Hotels und großen Betrieben Klinken putzen. 365 Tage – 365 Klinken 🙂
@berni: ginge es nach dem gutachten, gäbe es die stiftung in ihrer heutigen form nicht mehr. sie wäre lediglich ein stark verkleinerter verwaltungsapparat im dienste des zu schaffenden sorbischen parlamentes. diesen teil des von ihr herangezogenen gutachtens haben die leute in der stiftung offenbar „überlesen“.
@sergej: warum? in ungarn funktioniert das system sehr gut. und sinn und zweck einer minderheitenförderung soll doch wohl sein, der minderheit ein eigenständiges überleben zu sichern. das jetzige modell aus „räten“, die mehrheitlich mit nicht-sorben besetzt sind, ist nur eins, und zwar verfassungswidrig.
zum parlament: warum nicht alle einwohner des gesetzlich festgelegten sorbischen siedlungsgebietes? mir ist bewusst, dass die mehrheit keine sorben sind, aber dem könnte man mit regelungen begegnen, z.B. dass alle kandidaten des sorbischen mächtig sein müssen. ich sehe da keine unüberwindlichen hürden.
mein mittgefühl!