Erfolgreiche WITAJ-Konferenz in Zeißig

(Hoyerswerda) Mit rund 120 Teilnehmern – Eltern, Erziehern, Lehrern sowie Vertretern von freien und kommunalen Schul- und Kindergartenträgern – fand am Sonnabend in Zeißig die WITAJ-Fachkonferenz statt. Anwesend waren auch Landtagsabgeordnete Marko Schiemann und die Fachberaterin für Sorbisch an Grundschulen, Frau Knoblich.

In mehreren Vorträgen wurde aus unterschiedlicher Sicht eine Bilanz der frühzeitigen zweisprachigen Erziehung nach der Immersionsmethode gezogen, die der Vertreter des Sächsischen Sozialministeriums Arnfried Schlosser als großen Vorteil für die kognitive Entwicklung des Kindes bezeichnete.

Jadwiga Kaulfürst vom WITAJ-Sprachzentrum in Bautzen hob die engagierte Arbeit der Erzieherinnen hervor, die mit den Kindern konsequent sorbisch sprechen und ihnen damit das „Eintauchen“ in die Sprache ermöglichen. Die Wissenschaftlerinnen des Sorbischen Instituts Dr. Jana Schulz und Ludmila Budar, die die sprachliche Entwicklung in WITAJ-Gruppen und in sorbischen Kindergärten untersucht haben, stellten fest, dass sich die Kinder dabei einen umfangreichen passiven Wortschatz aneignen und kurz vor dem Schuleintritt das Sorbische zunehmend aktiv anwenden. Dieser Lernprozess sollte in der Grundschule konsequent weitergeführt werden, sonst drohe ein Verlust der bis dato erreichten Sprachkenntnisse. Dies konnten auch Helene Scholze, Erzieherin der WITAJ-Gruppe im Kindergarten Königswartha, und Regina Kummer, Lehrerin an der Grundschule „Handrij Zejler“ in Hoyerswerda, bestätigen, die über ihre Erfahrungen aus der Praxis berichteten.

Doreen Pachsteffel, deren Kinder die Kita in Bergen besuchen, sagte unter anderem, sie wünsche sich weitere Angebote zum Sorbischlernen auch für die Eltern, um ihre Kinder auch in der Familie diesbezüglich kompetenter unterstützen zu können. In der Diskussion wurde unter anderem vorgeschlagen, zur Förderung des WITAJ-Projekts einen WITAJ-Verein für Eltern zu schaffen. Für eine effektivere sprachliche Erziehung im Kindergarten sollten Vereine Patenschaften übernehmen oder interessierte Muttersprachler, z.B. Großeltern, einbezogen werden, schlug Jadwiga Kaulfürst vor.
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Quelle: www.domowina.sorben.com , Bärbel Felber, Pressesprecherin

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