Die Biblia Slavica

Die „Biblia Slavica“ enthält älteste Bibelübersetzungen in slavischen Sprachen. Sie wurde in den Jahren 1988 bis 2008 als Faksimile nachgedruckt. Alle Ausgaben wurden darüber hinaus ausführlich theologisch, sprach- und kunsthistorisch kommentiert.

Dem Bestreben des späten Mittelalters, die Bibel in die eigene Sprache zu übersetzen, liegt die Entwicklung einer neuen Frömmigkeit im Imperium Romanum, besonders in Böhmen und in Deutschland, zugrunde. Es bildete sich eine regelrechte Bibellandschaft in Böhmen heraus, wo mehrere Übersetzungen aller Konfessionen miteinander wetteiferten und auf benachbarte Länder und Volksstämme (Slovaken, Weißrussen, Polen, Sorben, Russen) ausstrahlten. Ähnlich war es in Polen, das auf die Ukraine und Weißrussland ausstrahlte. Unmittelbar aus Deutschland kam die Anregung zu Bibelu?bersetzungen bei den Slovenen und Litauern. Alle diese Bibelübersetzungen waren Frucht jahrelanger gelehrter Arbeit von Mönchen, Priestern und Predigern, später von gelehrten Humanisten. Die Bibeltexte waren die Grundlage zur Ausbildung der jeweiligen Sprachen zu einer neuzeitlichen Literatursprache. Sie waren ein wesentlicher Baustein zur Ausbildung des Nationalbewusstseins.

In zwanzig Jahren wurden 16 Einzelprojekte in 41 Bänden und neun Sprachen herausgegeben, davon vier als Erstedition. An der oft mühsamen Beschaffung guter Vorlagen sowie an der Kommentierung beteiligten sich Gelehrte aus allen slavischen Ländern sowie aus Deutschland, Österreich, Italien, England und Amerika.

Herausgeber sind Professor Reinhold Olesch (1919-1990) (Köln) und Professor Hans Rothe (Bonn). Die verlegerische Betreuung und Drucklegung übernahm der Verlag Ferdinand Schöningh in Paderborn.
Die Drucklegung wurde ermöglicht durch namhafte Zuschüsse der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
Hinweise zur Teilnahme:
Das genaue Programm und die einzelenen Referenten finden Sie unter www.akdw.nrw.de in der Rubrik Akademie Aktuell.

Eine Anmeldung zur Veranstaltung per Telefon, Fax oder Mail ist zwingend erforderlich. Anmeldschluss ist der 21.11.2008.
Quelle: https://www.idw-online.de/

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